Patient - Auf wie viel Grad Celsius | Expertenforum

Patient - Auf wie viel Grad Celsius kann sich die Körpertemperatur eines Patienten in dem " 3-Tesla-MRT " bei einer ca. 80 Minuten andauernden Untersuchung erhöhen?

Hintergrund: Ich wurde im August vergangenen Jahres in einem 3-Tesla-MRT untersucht. Die Untersuchung dauerte circa. 80 Minuten. Die Untersuchung war für ein gerichtlich angeordnetes Gutachten wegen Klage gegen eine Versicherungsgesellschaft in Bezug auf Zahlung wegen Berufsunfähigkeit. Ich hatte bereits einige Male mit den Vorgängermodellen Erfahrungen gemacht, jeweils aber nur für circa 25 Minuten. Doch dieses Mal kochte mir buchstäblich das Blut.

Untersucht wurde die komplette Wirbelsäule, LWS, BWS und HWS mit circa insgesamt 285 Aufnahmen.Aber das ist noch nicht alles. Danach folgten die medizinischen Untersuchungen.Daher finde ich, dass nach so einer Untersuchung kein tatsächlich wahres (gerechtes) Resultat wegen entspannter Muskeln und so weiter herauskommen kann.

Antwort von Dr. med. Manfred Fricke

Für mich ist nicht ganz verständlich, dass man bei einem Patienten die gesamte Wirbelsäule in einem Untersuchungsvorgang untersucht. Dieses ist für den Patienten sehr anstrengend und belastend.

Die Gewebeerwärmung resultiert im Wesentlichen aus Induktionseffekten des magnetischen Anteils der HF-Felder. Das elektronische Feld der elektromagnetischen HF-Strahlung steuert nur einen geringen Teil zur Erwärmung des Gewebes bei. Wissenschaftlich gemessen wurden Ganzkörper-SAR-Werte, aber auch Teilkörper-SAR-Werte. Die gemessenen Ganzkörperwerte im Körperkern zeigten eine Temperaturerhöhung von ca. 0,5 °C. Bei lokaler Untersuchung wie Oberschenkel, Oberarm und dergleichen könnte eine Erwärmung von 1 ° bzw. etwas mehr als 1 °C erreicht werden. Bemerkenswert ist bei der Untersuchung, dass bei einer zu hohen Temperaturerhöhung die Maschine automatisch abschaltet und eine weitere Untersuchung für uns erst nach Abkühlung möglich ist.

Das von Ihnen beschriebene Phänomen des „Gekocht werdens“ entsteht zum anderen auch durch den relativ engen Raum eines Ganzkörperkernspintomographen. Unsere Maschine im Untersuchungsraum ist aber relativ stark gekühlt und luftdurchströmt, sodass Missempfindungen in der von Ihnen beschriebenen Weise nicht angegeben werden.

Ich hoffe, dass Sie mit dieser Information etwas anfangen können. Für eventuelle Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Dr. med. M. Fricke